Abwasserwiederverwendung

Kühlwasser

Kühlwasserrückgewinnung ist in größeren Betrieben, die mit Lösemittel reinigen und gleichzeitig ausreichende Wäschemengen waschen, sinnvoll. Für Kleinstbetriebe ohne nennenswerten Wasserverbrauch ist die sinnvolle Speicherung und Nutzung von Kühlwasser im Einzelfall zu prüfen, da auch in kleinen Betrieben das Kühlwasser für Speisewasser und Toilettenspülung bzw. die enthaltene Wärme zur Gebäudebeheizung verwendet werden kann. Die nachfolgende Abbildung zeigt die derzeit häufigste angewandte Möglichkeit der Wiederverwendung von Kühlwasser in Reinigungsbetrieben. Frischwasser wird auf niedriges Temperaturniveau vorgewärmt und in einem Wassertank bis zur Verwendung in einer Waschschleudermaschine (WSM) gespeichert. Bei zu geringem Tankpegel wird Trinkwasser direkt nachgespeist. Dazu kann, wie in der Abbildung dargestellt, ein Nachspeiseventil automatisch öffnen oder der Tank per Schlauch manuell nachgefüllt werden. Es ist darauf zu achten, dass ein sogenannter „freier Auslauf“ ein Rückströmen auch bei Unterdruck in der Trinkwasserleitung verhindert. Bei einem freien Auslauf befindet sich die Zulaufhöhe der Nachspeisung über dem maximal möglichen Pegel im Tank. Der maximal mögliche Pegel wird in der Regel durch einen Überlauf am Tank festgelegt.

Für Auslegung des Tanks und Optimierung der Kühlwassernutzung können folgende grobe Faustformeln angesetzt werden:

  • Bei ausschließlicher, optimierter Nutzung von erwärmtem Kühlwasser als Warmwasser in Wasch-/Wetcleanverfahren, müsste ca. 3 - 4mal mehr Wäsche nassbehandelt als gereinigt werden.

Der Mindesttankinhalt kann nach folgender Faustformel bestimmt werden:

  • Bei Einsatz von (geringfügig) erwärmtem Kühlwasser (bis max. 25 °C) für Kalt- und Warmwasser in Wasch-/Wetcleanverfahren benötigt man etwa die 0,8 bis 1,0fache Menge Wäsche für Wasch-& Wetcleanverfahren im Vergleich zu Textilreinigungsverfahren.
  • Zur Feinabstimmung der Kühlwassermenge gegenüber dem Warmwasser- bzw. Gesamtwasserverbrauch in Waschprozessen steht das Wasserregelventil der Textilreinigungsmaschine zur Verfügung: Je stärker das Wasserregulierventil der Reinigungsmaschine gedrosselt wird, umso weniger Kühlwasser steht zur Verfügung, das aber auf eine höhere Temperatur erwärmt wird. Zur Einhaltung der Solltemperatur im Waschprozess wird folglich weniger Kühlwasser eingesetzt und ggfs. mit Kaltwasser gemischt.
  • Das Volumen des Tanks sollte mindestens 300 Liter betragen
  • Zur Nachspeisung von Trinkwasser und ggfs. zum Schutz von Pumpen sollten Tanks eine Niveausteuerung (Elektroden bzw. Schwimmerschalter) haben

MERKE: Kühlwasser ist nichts anderes als bezahltes, erwärmtes Trinkwasser! Es nicht zu nutzen ist Geldverschwendung! Es sollte – wenn möglich – in Waschprozessen verwendet oder als Speisewasser dem Dampfkessel zugeführt werden. Bei Nutzung als Speisewasser sind die Qualitätsanforderungen des Speisewassers auf das Kühlwasser zu übertragen!

Leicht verschmutztes Abwasser

Die Nutzung von „Abwasser“ ist in Taktwaschanlagen bereits seit langer Zeit Standard. Dies ist wegen der großen Mengen gleichartiger und weitgehend gleich verschmutzter Wäsche mit solchen Anlagen einfach. In Textilreinigungen liegt der Aufwand höher und erfordert aufgrund der eingesetzten Waschschleudermaschinen externe Anlagentechnik. Der Einsatz von leicht verschmutztem Abwasser ermöglicht jedoch eine enorme Wasser- und Energieeinsparung und ist wartungsfreundlicher und effizienter als alle bekannten Wärmetauschersysteme. Die Möglichkeiten zur Abwassernutzung sind hier beschrieben.

  • Spülwasser zur Vor-/ oder Klarwäsche für spätere Waschprozesse nutzen (je nach Warengruppe, z.B. Abwasser von Hemden für Matten nutzen), wenn dies die erforderliche Qualität aufweist (keine Farbstoffe, Verschmutzungen etc.)
  • Bei großen Betrieben prüfen, ob ein Teil des Abwassers durch geeignete Abwasseraufbereitungsmaßnahmen (Filtration, Absetzkammer, biologische Aufbereitung etc.) wieder für Waschprozesse einsetzbar ist.