Reduzierung des Wärmebedarfs bei Waschschleudermaschinen

Die ganzheitlichen Betrachtungen für Reinigungsbetriebe werden detailliert in diesem Abschnitt dargestellt.

Für das leichtere Verständnis ist die Kenntnis folgender Zusammenhänge beim Waschen nötig.

Grundsätzlich ist der Wärmebedarf von Waschprozessen abhängig von

  • Temperatur der Oberflächen bzw. Oberflächenverluste der Waschschleudermaschine,
  • Temperatur des zulaufenden Wassers,
  • Eingestellte SOLL-Temperatur in den einzelnen Programmschritten,
  • Temperatur des Abwassers und
  • Prozessdauer.

Wie können diese Einflussgrößen positiv beeinflusst werden?

Oberflächenverluste
  • Je niedriger die mittlere Waschtemperatur, desto weniger Wärme strahlt die Außentrommel ab.
  • Bei mehreren zur Verfügung stehenden Waschschleudermaschinen unterschiedlicher Nennbeladung sollte immer die zur Postengröße passende Maschine ausgewählt werden.
  • Mehrere (gleichartige) kleine Posten können durch Verwendung von Wäschenetzen zusammen in einer (ggfs. größeren) Waschschleudermaschine gewaschen werden.
  • Dämmen der Warmwasserleitungen, um Wärmeverluste der Wasserleitung an die Umgebungsluft zu minimieren
  • Dämmung der Außentrommel von Waschmaschinen ohne Zustimmung des Herstellers wird nicht empfohlen, da dies zu einer Belastung der Federn und Stoßdämpfer und dem daraus resultierenden Schwingungsverhalten führt.
Eingangstemperatur des Wassers
  • Je höher die Temperatur des zulaufenden Wassers, desto weniger Energie muss (in Form von Dampf oder elektrischer Energie) zugeführt werden.
  • Die Waschschleudermaschine heizt das Wasser auf die vorgegebene Solltemperatur auf.
    Je geringer der Unterschied zwischen der Temperatur des zulaufenden Wassers und der Solltemperatur ist, desto geringer ist der Energieaufwand.
  • Zur Vorwärmung bzw. Aufheizung des Wassers stehen zahlreiche Wärmequellen zur Verfügung, die individuell für den Betrieb passend ausgewählt werden können:
    • Direkte Nutzung von gering belastetem Spülwasser aus anderen Waschgängen für die Vor- oder Klarwäsche (z.B. Spülwasser von Gardinen zur Klarwäsche von Arbeitskleidung).
    • Einsatz eines schmutzwassergeeigneten Wärmetauschers zur Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser zur (weiteren) Vorwärmung von Spül- oder Klarwaschwasser.

MERKE: Eine direkte Wiederverwendung von Prozesswasser nutzt fast 100 % des Energieinhalts für den Prozess. Wärmetauscher können nur einen Anteil von ca. 50 bis 80 % der Energie zurückgewinnen.

Exemplarisch sind nachfolgend drei Lösungen für direkte Abwassernutzung (aufgefangenes, gering belastetes Abwasser aus vorherigen Waschprozessen) in Waschmaschinen gezeigt:

Bildung von zwei Maschinengruppen
  • Unterscheidung der Waschschleudermaschinen (WSM) nach leicht und stark verschmutzter Ware
  • Abwasser der Waschschleudermaschine mit leicht verschmutzter Ware wird vollständig in einem Tank gesammelt.
  • Die Waschmaschine mit stark verschmutzter Wäsche nutzt Abwasser aus dem Tank entsprechend eines vorgegebenen, im Waschprogramm hinterlegten Anteils für Vor- oder Klarwäsche
  • Voraussetzung für WSM mit stark verschmutzter Ware:
  • Mindestens zwei, besser vier oder mehr Wasseranschlüsse
  • Freie Programmierung der Waschprogramme
Umbau Waschschleudermaschine mit Ablaufpumpe zur Tankeinbindung

Eine weitere Möglichkeit zur Wiederverwendung von Abwasser bei Waschmaschinen mit Ablaufpumpe (Kleingewerbe- oder Haushaltsmaschinen) zeigt die folgende Abbildung. Die Anforderung von mindestens 2, besser jedoch 4 oder mehr Wasseranschlüssen bleibt wie zuvor bestehen. Der Hauswasserautomat ist eine handelsübliche Pumpe mit angeflanschtem oder integriertem Regler mit Druck- und Volumenstromsensor, der die Pumpe bei Druckabfall einschaltet und bei keinem Volumenstrom die Pumpe wieder abschaltet. Im Gegensatz zu sogenannten Hauswasserwerken alter Bauart wird so ein Takten bei geringer Zapfmenge besser vermieden. Hauswasserwerke alter Bauart haben lediglich mechanische Druckschalter, die bei den Anforderungen einer gewerblichen Nutzung hohem Verschleiß unterliegen. Auch Membrangefäße und Windkessel sind zusätzliche Fehlerquellen (Korrosion, Membranschäden) und für den Betrieb mit modernen Hauswasserwerken entbehrlich.

Die Abbildung zeigt den baulichen Aufwand zum Umbau einer WSM mit Ablaufpumpe zur direkten Abwassernutzung:

  • Beschaffung eines Tanks
  • Einbau eines Hauswasserautomaten (HWA) (Pumpe mit Druck/Volumenstrom-Schaltung) zum Transport des Abwassers vom Tank in die Waschmaschine
  • Installation eines Tanküberlaufs mit Kanalanschluss
  • Nachrüstung Umschaltventil zur selektiven Auswahl geeigneter Abwässer
  • Nachrüstung potenzialfreier Kontakt in der WSM zur Programmeinbindung oder Timer (zum Umschalten auf Rückgewinnung)
  • Maximale Förderhöhe der Ablaufpumpe beachten
  • Umbau Waschschleudermaschine ohne Ablaufpumpe zur Tankeinbindung

Wie eine Wiederverwendung von Abwasser bei Waschmaschinen ohne Ablaufpumpe realisiert werden kann zeigt die folgende Abbildung.

Umbau Waschschleudermaschine ohne Ablaufpumpe zur Tankeinbindung

Wie eine Wiederverwendung von Abwasser bei Waschmaschinen ohne Ablaufpumpe realisiert werden kann zeigt die folgende Abbildung.

Die notwendigen Komponenten zu der oben dargestellten direkten Abwassernutzung ohne Laugenpumpe sind:

  • Anschaffung eines Tanks
  • Einbau eines Hauswasserautomaten (HWA, Pumpe mit Druck/Volumenstrom-Schaltung) zum Transport des Abwassers vom Tank in die Waschmaschine
  • Installation eines Tanküberlaufs mit Kanalanschluss
  • Nachrüstung von zwei gegeneinander verriegelten Ventilen bzw. Umschaltklappen mit Ansteuerung durch die WSM oder zeitgesteuert durch Timer (Umschalten auf Tankbefüllung nach Ablauf einer definierten Zeit ab einem definierten Zeitpunkt, z.B. Programmstart)
  • Einbau einer Kleinhebeanlage bzw. Pumpe

Diese Lösung erfordert höheren Aufwand durch die Umschaltung zwischen Ablass des Abwassers in den Kanal oder zur Befüllung des Abwassertanks. Die einfachste, automatische Lösung ist eine zeitabhängige Schaltung, die nach z.B. 20 min Programmablauf (Ende Klarwäsche) das Ventil schließt und das Wasser einer Pumpe bzw. Kleinhebeanlage zuführt, so dass das Wasser dem Abwassertank zugeführt wird.

Bei ausreichender Zulaufhöhe zwischen Tank und WSM kann der Hauswasserautomat entfallen. Das spart Investitionskosten und elektrische Energie. In der Regel sind dafür nur etwas größer dimensionierte Rohrleitungen erforderlich, um eine schnelle Füllung zu gewährleisten.

  • Waschmaschine in Kombination mit Wasserrückgewinnungstank

Nicht nur große Waschschleudermaschinen, sondern auch neuere WSM ab 7 kg Nennbeladung werden inzwischen mit Wasserrückgewinnungsoption angeboten. Das spart Installationsaufwand und externen Platzbedarf. Die Pflege der Tanks zur Vermeidung von Verschmutzungen und mikrobiologischer Kontamination muss vor dem Kauf abgeklärt sein. Die Geometrie der Tanks und die Anordnung des Ablaufs spielen dabei eine wichtige Rolle. Ideal sind zylindrische Tanks mit Schrägboden oder Silotanks mit Bodenablauf, um vor dem morgendlichen Betriebsbeginn abgesetzte Stoffe (Sande, Schmutzpartikel) dem Kanal zuzuführen.

Die finanziell sinnvolle Anwendung eines Abwasserwärmetauschers für Waschschleudermaschinen in Textilreinigungen ist individuell zu prüfen.

Temperatur des Abwassers

Die Temperatur aller beheizten Waschphasen bestimmt im Wesentlichen die Temperatur des Abwassers.

  • Je niedriger die Waschtemperatur, desto kälter ist das Abwasser - es geht weniger Energie über den Abwasserkanal für den Betrieb verloren
  • Abwasser mit geringer Verschmutzung kann wiederverwendet werden – siehe auch hier
  • Abwasser, das keiner weiteren Nutzung zugeführt werden kann, sollte über einen Abwasserwärmetauscher die Restwärme an das Frischwasser abgeben. In der Regel rentiert sich das ab ca. 40 °C mittlerer Abwassertemperatur.
  • Bei mehreren Maschinen können ein zentraler Wärmetauscher für alle WSM und ein Tank für das erwärmte Frischwasser die günstigere Lösung sein als viele kleine Wärmetauscher.

Prozessdauer

Im Gegensatz zu Haushaltswaschmaschinen erlauben semiprofessionelle und professionelle Maschinen in der Regel eine freie Programmierung der Waschprogramme. Dies erfolgt mit SPS-Programmierung oder softwarespezifischen Programmblöcken. Die Programmierung erfolgt in der Regel auf einem PC oder Laptop und wird per Schnittstelle (Infrarot oder USB) auf die Waschschleudermaschine übertragen. Nachteilig sind höhere Anschaffungskosten für eine solche professionelle Waschschleudermaschine mit zwei oder mehr Wasseranschlüssen, die neben Kaltwasser auch Warmwasser (oder auch Kühlwasser, Weichwasser etc.) eigenständig im programmiertem Verhältnis verwenden können.

  • Höhere Waschtemperaturen erlauben ggf. eine Verringerung der Prozessdauer (siehe Sinnerscher Kreis). Ausnahmen sind Waschprogramme zur Desinfektion! Um entsprechend die daraus resultierenden höheren Verluste nicht teuer bezahlen zu müssen, ist eine Abwärmenutzung deshalb dringend empfohlen.
  • Soweit es die Wäscheart zulässt, sollte die Anzahl der Spülbäder auf maximal zwei und die Verweildauer des Postens in der Waschmaschine auf ein Minimum reduziert werden. Die Prozessdauer bestimmt, wieviel Wäsche pro Tag in der WSM bearbeitet werden kann.
  • Der direkte Warmwasseranschluss und die Erwärmung der Flotte mit Direktdampf ist die schnellste Heizvariante.
  • Elektrisch beheizte Waschschleudermaschinen machen in Textilpflegebetrieben energetisch keinen Sinn. Sie verfügen über vergleichsweise geringe Heizleistungen, benötigen hohe elektrische Anschlussleistungen und verursachen, gerade bei Verwendung von Kaltwasser, hohe Kosten für die Wassererwärmung. In Sonderfällen oder für sehr kleine Postengrößen können diese Maschinen, bei Nutzung von vorerwärmten Wasser und niedrigen Waschtemperaturen sinnvoll sein.

Als Nebeneffekt haben professionelle Waschschleudermaschinen eine deutlich höhere Lebenserwartung und weniger Ausfallzeiten.

Waschmaschine in Kombination mit Wasserrückgewinnungstank

Nicht nur große Waschschleudermaschinen, sondern auch neuere WSM ab 7 kg Nennbeladung werden inzwischen mit Wasserrückgewinnungsoption angeboten. Das spart Installationsaufwand und externen Platzbedarf. Die Pflege der Tanks zur Vermeidung von Verschmutzungen und mikrobiologischer Kontamination muss vor dem Kauf abgeklärt sein. Die Geometrie der Tanks und die Anordnung des Ablaufs spielen dabei eine wichtige Rolle. Ideal sind zylindrische Tanks mit Schrägboden oder Silotanks mit Bodenablauf, um vor dem morgendlichen Betriebsbeginn abgesetzte Stoffe (Sande, Schmutzpartikel) dem Kanal zuzuführen.

Die finanziell sinnvolle Anwendung eines Abwasserwärmetauschers für Waschschleudermaschinen in Textilreinigungen ist individuell zu prüfen.

Temperatur des Abwassers

Die Temperatur aller beheizten Waschphasen bestimmt im Wesentlichen die Temperatur des Abwassers.

  • Je niedriger die Waschtemperatur, desto kälter ist das Abwasser - es geht weniger Energie über den Abwasserkanal für den Betrieb verloren
  • Abwasser mit geringer Verschmutzung kann wiederverwendet werden – siehe auch hier
  • Abwasser, das keiner weiteren Nutzung zugeführt werden kann, sollte über einen Abwasserwärmetauscher die Restwärme an das Frischwasser abgeben. In der Regel rentiert sich das ab ca. 40 °C mittlerer Abwassertemperatur.
  • Bei mehreren Maschinen können ein zentraler Wärmetauscher für alle WSM und ein Tank für das erwärmte Frischwasser die günstigere Lösung sein als viele kleine Wärmetauscher.

Prozessdauer

Im Gegensatz zu Haushaltswaschmaschinen erlauben semiprofessionelle und professionelle Maschinen in der Regel eine freie Programmierung der Waschprogramme. Dies erfolgt mit SPS-Programmierung oder softwarespezifischen Programmblöcken. Die Programmierung erfolgt in der Regel auf einem PC oder Laptop und wird per Schnittstelle (Infrarot oder USB) auf die Waschschleudermaschine übertragen. Nachteilig sind höhere Anschaffungskosten für eine solche professionelle Waschschleudermaschine mit zwei oder mehr Wasseranschlüssen, die neben Kaltwasser auch Warmwasser (oder auch Kühlwasser, Weichwasser etc.) eigenständig im programmiertem Verhältnis verwenden können.

  • Höhere Waschtemperaturen erlauben ggf. eine Verringerung der Prozessdauer (siehe Sinnerscher Kreis). Ausnahmen sind Waschprogramme zur Desinfektion! Um entsprechend die daraus resultierenden höheren Verluste nicht teuer bezahlen zu müssen, ist eine Abwärmenutzung deshalb dringend empfohlen.
  • Soweit es die Wäscheart zulässt, sollte die Anzahl der Spülbäder auf maximal zwei und die Verweildauer des Postens in der Waschmaschine auf ein Minimum reduziert werden. Die Prozessdauer bestimmt, wieviel Wäsche pro Tag in der WSM bearbeitet werden kann.
  • Der direkte Warmwasseranschluss und die Erwärmung der Flotte mit Direktdampf ist die schnellste Heizvariante.
  • Elektrisch beheizte Waschschleudermaschinen machen in Textilpflegebetrieben energetisch keinen Sinn. Sie verfügen über vergleichsweise geringe Heizleistungen, benötigen hohe elektrische Anschlussleistungen und verursachen, gerade bei Verwendung von Kaltwasser, hohe Kosten für die Wassererwärmung. In Sonderfällen oder für sehr kleine Postengrößen können diese Maschinen, bei Nutzung von vorerwärmten Wasser und niedrigen Waschtemperaturen sinnvoll sein.

Als Nebeneffekt haben professionelle Waschschleudermaschinen eine deutlich höhere Lebenserwartung und weniger Ausfallzeiten.

MERKE: Dämmen Sie Wasserleitungen und Schläuche, die zu der Waschschleudermaschine führen. Überlassen Sie die Programmgestaltung frei programmierbarer WSM keinem externen Dienstleister, sondern machen Sie dies zur Chefsache. Nutzen Sie Waschschleudermaschinen mit mehreren Wasseranschlüssen, um Abwärme (z.B. von Reinigungsmaschinen und Drucklufterzeugern) nutzen zu können. Reduzieren Sie die Wassererwärmung durch Strom und Dampf. Dazu gibt es ausreichend viele Abwärmequellen im Betrieb! Verzichten Sie, wenn möglich, auch auf den Einsatz von herkömmlichen Haushaltswaschmaschinen in Ihrem Betrieb.