Optimierung des Trocknungsprozesses

Grundsätzlich setzt sich die Energiebilanz eines Trocknungsprozesses wie folgt zusammen:

Die Faktoren, die die aufgeführten Energieströme darstellen, bestimmen den wesentlichen Optimierungsumfang.

Dabei gilt folgendes zu berücksichtigen:

  • Warme Abluft soll möglichst lange im Trockner bleiben. Das kann zum Beispiel durch Umluftbetrieb und Abluftwärmetauscher realisiert werden.
  • Nur überschüssige Energie des Trockners für eine andere Maschine verwenden (siehe folgende Abbildung). Nur so kann sichergestellt werden, dass der größte Anteil der Energie ohne größere Speicher- und Transportverluste genutzt wird. Dadurch reduziert sich meist auch der bauliche Aufwand.
  • Direkte Nutzung (z.B. durch Umluftbetrieb) ist effizienter als Wärmeübertragung mit einem Wärmetauscher.
  • Untergeordnete Parameter, die nur durch eine Neuanschaffung oder massive Umbauten beeinflusst werden können, sollten unberücksichtigt bleiben (z.B. Austausch des Ventilatormotors zur Minderung der Verluste des Motors)
  • Der Trocknungsprozess wird bestimmt durch die schnelle Zufuhr von Energie in die zu trocknenden Textilien.
  • Der Trocknungsprozess findet grundsätzlich bei jeder Temperatur statt und zwar solange bis ein Gleichgewicht zwischen der Feuchte der Ware und der Luft eintritt. Bei gesättigter Luft kann jedoch keine Verdunstung mehr stattfinden.
  • Je nach Trocknertyp wird deshalb Energie zugeführt und durch Wärmeabfuhr das aus den Textilien entfernte Wasser (Wasserdampf) an kalten Oberflächen (Wärmetauscher) kondensiert (bei geschlossenen Luftkreisläufen: Funktionsprinzip Haushaltskondensationstrockner) oder die mit Feuchtigkeit beladene Luft abgeführt und durch trockene Frischluft ersetzt wird (offener Luftkreislauf).
  • Wird einem offenen Luftkreislauf keine Wärme zugeführt, kühlt die Luft durch die entstehende Verdunstungskälte ab. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt durch diese Abkühlung sowie durch die verdunstete Wassermenge an.
  • Textil-schädigendes Übertrocknen der Ware ist Zeit- und Energieverschwendung, da Textilien immer Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Bei üblichen Umgebungstemperaturen von 20 °C und 65 % relative Luftfeuchte stellt sich eine Gleichgewichtsfeuchte im Textil nach der folgenden Tabelle ein.