Optmierung von Wetclean-Prozessen

In Wetclean-Prozessen werden zur effektiven Fleckentfernung geringe Waschmechanik und niedrige Flottentemperatur durch optimierte Waschchemikalien und angepasste Waschdauer kompensiert. Zur wirtschaftlichen Durchführung von Wetcleanverfahren stehen folgende Maßnahmen zu Verfügung:

Optimierung bestehender Wetcleanprozesse

Optmierung von Wetclean-Prozessen

  • In Wasch- und Wetcleanverfahren sind keine 3 Spülbäder erforderlich
    (2 Spülbäder sind in der Regel ausreichend)
  • Im Wetcleanverfahren dürfen sich die Textilien nicht frei in der Waschflotte bewegen. Es wurde dennoch in den Betrieben ermittelt, dass oftmals die Flottenverhältnisse deutlich zu hoch (d.h. zu viel Wasser in der Trommel) waren. Das maximale Flottenverhältnis sollte 5 l/kg nicht überschreiten.
  • In klassischen Wetcleanprozessen darf die Flottentemperatur 30 °C nicht überschreiten (in Ausnahmefällen 40 °C, sofern das Textil dazu geeignet ist)
  • Die Waschmitteldosierung in Wetcleanprozessen ist speziell auf das schonende Waschen eingestellt. Das Waschmittel muss über Dosierpumpen beladungsmengenabhängig eingebracht werden.
  • Bei Verwendung von Kühlwasser für Wasch- und Nassreinigungsprozesse soll darauf geachtet werden, dass Kühlwasser nicht lange zwischengespeichert werden muss. Dazu sind Reinigungs- und Wasch-/Wetcleanprozesse zeitlich aufeinander abzustimmen. Bei dem sehr häufig eingesetzten 2-Bad-Verfahren ist davon auszugehen, dass es energetisch am sinnvollsten ist, das Waschprogramm etwa 30 Minuten nach Start der Reinigungsmaschine zu beginnen.
  • Schleudern/Entwässern (weit verbreitete Meinung: „Schleudern macht die Wäsche kaputt“)

Gleich vorweg: Nein, Schleudern macht die Wäsche nicht kaputt!

Beim Schleudern werden die Textilien durch das Drehen der Trommel an die Trommelwand gedrückt. Je höher die eingestellte Drehzahl (g-Faktor) beim Endschleudern ist, desto höher kann der Finishaufwand werden, da sich die Trommellochung in die Ware eindrückt (siehe folgende Abbildung). Dem entgegen steht eine geringere Restfeuchtigkeit der Textilien, die anschließend durch geringeren Wärmebedarf effizient getrocknet werden können.

Ausnahme bilden Membran- oder Funktionstextilien, die gewaschen und nassgereinigt werden können. Die in das Textil eingebrachten Membranen bilden eine Nässesperre, die bei zu intensivem Schleudern zerstört werden könnten. Deshalb wird für diese Textilien empfohlen optimierte Schleuderverfahren (angepasste Drehzahlbedingungen) zu verwenden. Manche Hersteller von Funktionsbekleidung raten prinzipiell vom Schleudern ab.

Verwendung von warmen Kühlwasser der Chemisch-Reinigungsmaschine

Die bei der Destillation und bei der Trocknung entstehende Abwärme in der Reinigungsmaschine wird an das Kühlwasser abgegeben. Dieses erwärmte Kühlwasser kann bei Weiterverwendung in Wasch- und Nassreinigungsprozessen Energie zur Wassererwärmung einsparen (weitere Informationen gibt es hier, hier und hier).

Abwasserrückgewinnung aus Spülbädern für folgende Klarwäsche

Wie hier dargestellt, kann gering verschmutztes Wasser aus Spülbädern in Wetclean- und Waschverfahren für Vor- und Klarwäsche wiederverwendet werden. Viele Hersteller bieten hierzu bereits fertige und platzsparende Lösungen an.