• Vorwort

Vorwort

Alle hier vorgestellten Hinweise und Anregungen zielen auf ganzheitliche Lösungsansätze zur Energieeinsparung ab.

Das bedeutet, dass der Wärmeenergiebedarf für Reinigungs-, Wasch- und Wetcleanprozesse nicht ohne Einbeziehung der anschließend notwendigen Trocknung bzw. des Finishens betrachtet werden soll. Auch der Energieaufwand für notwendige Versorgungsprozesse, wie zum Beispiel Dampferzeugung, Druckluftanlagen, Kühlsysteme oder Gebäudetechnik, wird grundsätzlich mit in die energetische Bewertung einbezogen.

Wir empfehlen Ihnen, bei einer geplanten Modernisierung im Vorfeld einen vollständigen Maßnahmenplan mit allen notwendigen Baumaßnahmen zu erstellen und diesen nach den betrieblichen und finanziellen Möglichkeiten umzusetzen. Beachten Sie bitte dabei, dass optimierte (und verkleinerte) Energieerzeuger (Dampfkessel und Kompressor) erst nach den Verbrauchern – Textilreinigungsmaschine, Finisher etc. – angeschafft werden sollten. Durch diese Reihenfolge können die Energieerzeuger an den Bedarf der neuen Maschinen angepasst und mit hohem Nutzungsgrad betrieben werden.

Energieeinsparung wird in der Branche trotz gestiegener Energiepreise nach wie vor stiefmütterlich behandelt. Dies mag mitunter sowohl an der fehlenden technischen Fachkompetenz als auch am Fehlen von Energieberatern liegen, die die Zusammenhänge in Wäscherei- und Textilreinigungsbetrieben verstehen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen DBU-Projekt „Ganzheitliche energetische Betrachtung von Wäschereibetrieben“, wurde in einem weiteren von der DBU geförderten Forschungsprojekt dieses Handbuch erstellt, das wertvolle Tipps zur Einsparung von Ressourcen geben soll. Gerade wurde ein Betrieb, der als einer von vier Betrieben an diesem Forschungsprojekt teilgenommen hat, mit der RWin als Textilreinigung des Jahres ausgezeichnet. Dieser Preis wurde sowohl für die Teilnahme an diesem Projekt als auch für die vorbildliche Aufstellung des Betriebes in Sachen Wasser- und Energieeinsparung verliehen. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung auch dazu führt, dass sich andere Betriebe die ausgezeichnete Textilreinigung als Vorbild nehmen und ihren Betrieb in dieser Hinsicht ebenfalls gut aufstellen.

Marco Seifen, Deutscher Textilreinigungsverband (DTV), Bonn

 

Die derzeit etwa 2.300 Textilreinigungsbetriebe in Deutschland, die im Wesentlichen mit Lösemitteln empfindliche Textilien reinigen und anschließend glätten, werden durch permanente Kostensteigerungen für Energie und Rohstoffe sowie für Löhne stark belastet. Hinzu kommt, dass viele Textilreinigungsbetriebe das eigene Energieeinsparpotential nicht einschätzen können. Grund dafür ist einerseits die unzureichende Datenlage zum Energieeinsatz in Textilreinigungen und andererseits eine unzureichende Kenntnis über Energieeinsparmöglichkeiten im eigenen Betrieb, was im Fehlen von speziell an die Bedingungen der Textilreinigung angepasstem Informationsmaterial begründet ist. Dieses Handbuch soll Inhaber und Mitarbeiter in Textilpflegebetrieben dazu ermutigen, mögliche Energieeinsparpotentiale zu identifizieren und - wenn möglich - energiesparende Verfahren einzuführen und somit die wirtschaftliche Situation des Betriebes zu verbessern und für die Zukunft zu wappnen.

Michael Tokos, wfk – Cleaning Technology Institute, Krefeld

 

Die Notwendigkeit der Steigerung unserer Energie- und Ressourceneffizienz begegnet uns täglich in den Nachrichten: Klimawandel, längere Trockenperioden auch in Deutschland, knapper werdende Ressourcen und steigende Kosten für Energie, Betriebsstoffe und Hilfsmittel. Die steigenden Kosten kann jeder – zuhause und im Unternehmen – kompensieren oder zumindest bremsen, indem er die Energieeffizienz zur Chefsache erklärt und sich aktiv mit den Energie- und Medienströmen auseinandersetzt.

Dieses Handbuch soll Ihnen den Einstieg in eine ganzheitliche Energiebetrachtung erleichtern. Dazu ist kein Ingenieursstudium nötig, sondern eine kontinuierliche Erfassung der wichtigsten Energie- und Medienströme. Die Erkenntnis, dass man ein Effizienzdefizit im Betrieb noch beseitigen muss, bekommt man jedoch erst durch den Vergleich mit anderen Betrieben.

Dazu gibt es die Seite www.brancheninitiative-energie.de/brancheninitiative/oekobench zum Vergleich von spezifischen Kennwerten innerhalb der Branche, die von Ihnen als Unternehmer lebt. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie mit!

Gottfried Hilburger, ieg – Institut für Energie und Gebäude der TH Nürnberg, Nürnberg